Linda Thomas: Bei mir persönlich hat es sich in etwas Freudvolles verwandelt, als ich
Folgendes erkannt habe: Ordnung zu schaffen ist eine schöpferische Tätigkeit, ähnlich wie
künstlerisches Arbeiten. Oft haben wir gerade dann das Bedürfnis nach Ordnung, wenn es uns
schlecht geht. Räume ich mein Zimmer oder Büro auf, spüre ich, wie auch mein inneres
Durcheinander wieder übersichtlicher wird. Zweitens: Putzen ist kein notwendiges Übel! Wir
schenken damit uns und unserer Familie ein Stück Lebensqualität. Wenn wir die Einstellung
zum Saubermachen ändern können, verwandeln wir das Putzen ins Pflegen. Die Pflege des
eigenen Umfeldes ist eine grundlegende menschliche Kulturerfahrung, die droht verloren zu
gehen. Wer die Hauspflege als banal einstuft, läuft Gefahr, die Beziehung zu seinem Umfeld
zu verlieren.