Die Bedeutung des Putzens für ein gelingendes Leben wird meist noch verkannt. Andrea Tichy berichtet von ihren Erfahrungen mit Putzen als praktizierter Spiritualität.
Liebe ich putzen? Vor zwanzig Jahren hätte ich noch gesagt: „Ich verabscheue es!“ Nichts löste in mir ein ähnliches Unbehagen aus als die Vorstellung, mit Gummihandschuhen einen Putzlappen in einen Putzeimer auszuwringen. Putzen war eine Tätigkeit, die ich – wenn es nur irgend ging – zu vermeiden suchte. Meine Einstellung gegenüber dem Putzen begann sich zu verändern, als ich Bekanntschaft mit der Buchautorin Linda Thomas machte. Bei einem Vortrag im Rahmen eines Wasser-Symposiums von Hansgrohe beeindruckte mich die anthroposophische Putzexpertin, indem sie es schaffte, allein durch einen Sprühstoß aus einer Zerstäuberflasche und einem Mikrofasertuch einen hartnäckigen Fleck auf dem Teppichboden zu beseitigen. Ich war fasziniert: so einfach konnte also Putzen sein! Ich begann, mich mit den Erfahrungen der Gründerin einer ökologischen Putzfirma auseinander zu setzen und probierte ihre Empfehlungen aus.