Wer putzt, nimmt Dreck weg und das Resultat vom Putzen hält oft keine fünf Minuten. Das empfinden viele Menschen als frustrierend und putzen wird bald einmal als notwendiges Übel angesehen.

Dabei geht es auch anders. Putzen ist nämlich nicht gleich Putzen. Davon ist Linda Thomas überzeugt.

«Wer mit vollem Bewusstsein und mit Liebe putzt, der verwandelt das Putzen ins Pflegen. Dann wird nicht mehr nur das Physische berührt, sondern es ändert sich die ganze Atmosphäre», schreibt sie in ihrem Buch «Putzen!? Von der lästigen Notwendigkeit zu einer Liebeserklärung an die Gegenwart».

Für Linda Thomas ist Putzen ein Handwerk, das gelernt sein will. Sie selber hat 1988 ein ökologisches Reinigungsinstitut gegründet, ist seit 1993 für die Reinigung am Goetheanum in Dornach SO verantwortlich und arbeitet als Seminarleiterin und Vortragsrednerin. Putzen ist für sie weder Pflicht noch Zwang, sondern Lebensqualität. Und zwar eine Lebensqualität, wie sie Menschen brauchen, um sich entfalten zu können. Auch beim Putzen bestimme die Lebensfreude, was der Mensch in die Welt hineintrage. Das bedeutet für sie beispielsweise, dass sie sich beim Putzen ganz der Sache zuwendet, der ihr Handeln gilt. Sie hat ein Gespür entwickelt für die feineren Ebenen eines Raums und dabei

festgestellt, dass eine Beziehung entsteht, wenn man einen Raum über längere Zeit pflegt und dass, wenn diese Beziehung gut ist, sich Kommunikation entwickelt. Die nutzt sie, um während der Reinigung positiv auf das Raumklima einzuwirken. Das wirke sich dann auch positiv auf die Menschen aus, so die Fachfrau.

Linda Thomas beschäftigt sich in ihren Betrachtungen rund ums Putzen unter anderen mit der Ordnung, mit Spiritualität, aber auch mit den vier Elementen und der Erziehung. Eine Fülle von konkreten Fallbeispielen und Geschichten veranschaulichen ihre Ausführungen.

Abgerundet hat Linda Thomas ihr Buch mit einem praktischen Teil. Dieser enthält bewährte Tipps für systematisches Putzen und den sinnvollen Einsatz von Putz-und Hilfsmitteln.zi

Putzen!? Von der lästigen

Notwendigkeit zu einer Liebeserklärung an die Gegen-

wart. Linda Thomas, Verlagam Goetheanum 2011